Nochmals "Big Boss"

Eine Szene aus "Alles was dein Herz begehrt". Eine Szene aus "Alles was dein Herz begehrt". Foto: Freilichtspiele, Jürgen Weller

„Wir haben uns sehr darüber gefreut, welch großen Zuspruch das Jugendtheater hier in Schwäbisch Hall findet“, berichtet der neue Intendant Christian Doll.

„Bei fast allen Vorstellungen war die Haalhalle bis auf den letzten Platz gefüllt und wir mussten sogar noch einige Leute wegschicken. Deshalb war es uns wichtig, noch einmal Zusatzvorstellungen anzubieten, bevor wir am 2. Mai in der Haalhalle mit den Proben für unsere Sommerproduktionen auf der Großen Treppe beginnen.“

In den vergangenen Wochen standen die Freilichtspiele Schwäbisch Hall ganz im Zeichen von jungem Theater: Nach mehreren erfolgreichen Vorstellungen der Stückentwicklung „Alles, was Dein Herz begehrt“ des festspieleigenen Jugendclubs waren in der Vorwoche beim 7. Internationalen Jugendtheaterfestival Schwäbisch Hallzahlreiche außergewöhnliche Produktionen junger Theatermacher aus der ganzen Welt zu Gast in der Haalhalle. In diesem Rahmen feierte auch ein ehemaliges Jugendensemble der Freilichtspiele eine Premiere: Mit „BIG BOSS“ zeigte die Gruppe leichtSPIELfrei, die vor fünf Jahren vom Freilichtspiele-Theaterpädagogen Andreas Entner ins Leben gerufen wurde, ihr erstes komplett in Eigenregie entwickeltes Stück. Aufgrund des großen Andrangs nehmen die Freilichtspiele am kommenden Wochenende sowohl „Alles, was Dein Herz begehrt“ als auch „BIG BOSS“ mit einer zusätzlichen Vorstellung ins Programm. Bei „BIG BOSS“ am Samstag, 29. April, um 20 Uhr in der Haalhalle, gibt es keine Platzkarten und der Eintritt ist frei – das Ensemble leichtSPIELfrei freut sich jedoch über eine kleine Spende.

Karten für „Alles, was Dein Herz begehrt“ am Sonntag, 30. April, um 15 Uhr, ebenfalls in der Haalhalle, gibt es ab sofort in der Touristik und Marketing, Am Markt 9, unter 0791 / 751-600, über www.freilichtspiele-hall.de sowie jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn an der Abendkasse in der Haalhalle.

Die beiden Stücke, die am Samstag und Sonntag in der Haalhalle noch einmal zu erleben sind, könnten unterschiedlicher kaum sein. „BIG BOSS“ ist eine schräge Krimikomödie, die sich um Saul Ron M., den korrupten Bürgermeisterkandidaten einer fiktiven Großstadt und seine rebellische Tochter Charlotte dreht. Weil ihr Vater darauf besteht, dass sie weiter Jura studieren soll, reißt Charlotte von zu Hause aus und kommt dabei dem dunklen Geheimnis ihres Vaters auf die Spur. „Ich liebe es, wie großartig überdreht und voller Ideen leichtSPIELfrei in ihrem ersten Stück mit Klischees aus den großen Krimis und Comicverfilmungen der vergangenen Jahre spielt: Natürlich fliegen Superhelden und Killer durch die Lüfte, natürlich bringt ausgerechnet ein sensationsgeiler Talkshow-Host auf abstruseste Weise Licht ins Dunkel – das macht einfach unglaublich Spaß, zuzusehen!“, zeigte sich Freilichtspiele-Dramaturg Florian Götz begeistert. „Und es ist schon ein tolles Zeichen, wenn die Teilnehmer eines ehemaligen Freilichtspiele-Jugendensembles so vom Theatervirus angesteckt sind, dass sie unabhängig von uns ihre erste eigene Produktion erarbeiten.“

Federführend bei „BIG BOSS“waren Kristin Kumria und Sonja Seeger, beide inzwischen Studentinnen an der Universität Mainz. Gemeinsam schrieben sie das Stück, führten sie Regie und waren für Probenkoordination und Bühnenbild verantwortlich. „Das Projekt entstand aus einer spontanen Idee beim Burger-Essen – und Sonja und ich waren begeistert, weil fast alle aus unserem ehemaligen Ensemble sofort gesagt haben, dass sie wieder mit dabei sein wollen!“, berichtet Kristin Kumria. „Es war natürlich nochmal ein Riesenschritt für uns, die ganze Produktion in Eigenverantwortung zu stemmen – aber umso aufregender und schöner war es für uns alle, vor einem vollen Haus zu spielen und die Begeisterung der Zuschauer mitzuerleben!“

Am Sonntag geht es um 15 Uhr bei „Alles, was Dein Herz begehrt“ um große Gefühle und Sehnsüchte. Unter der Regie von Martina Maria Reichert haben sich die jungen Theatermacher des Freilichtspiele-Jugendclubs damit beschäftigt, was für sie und für andere Menschen im Leben wirklich wichtig ist, um glücklich zu sein. Bewegende, persönliche Geschichten der jungen Schauspielerinnen und Schauspieler, Wilhelm Hauffs Märchen „Das kalte Herz“, und ganz universelle Ängste und Träumereien verbinden sich dabei zu einer Collage, die mitten ins Herz trifft. So ging es auch Ledi Bilali, einem griechischen Teilnehmer des Internationalen Jugendtheaterfestivals: „Obwohl ich kein Deutsch verstehe, hat mich dieses Stück wirklich beeindruckt. In fast jeder einzelnen Bewegung und jedem Wort konnte ich spüren, wie persönlich und wichtig diese Produktion für alle Schauspieler war, und es hat mich sehr berührt.“

 

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