Klänge schaffen Filmbilder

Klänge schaffen Filmbilder
Bereits mit den ersten Tönen hatte das Rosario Giuliani & Luciano Biondini Quartett sein Publikum im Prediger in Schwäbisch Gmünd gewonnen.
   Eröffnet wurde das Frühjahrskonzert der Gmünder Jazz Mission durch ein hochkarätiges Gitarrentrio aus der Region. Den Höhepunkt des Abends bestritt dann ein umwerfendes Quartett aus Italien mit seinem neuen Projekt italienischer Filmmusik „Cinema Italia“.  
   Die Einstimmung mit Eigenkompositionen und Jazz-Standards von Gitarrist Christoph Neuhaus, Bassist Jens Loh und Christian Huber am Schlagzeug bot hörenswerten Jazz, der sich gefällig in die Hörgänge einschmiegte ohne anzuecken. „Nobody else but me“ wurde abgelöst von der bewegteren Eigenkomposition „Waltz for tree“. Coltranes „Moment’s Notice“ gab die Melodieführung an den Kontrabass ab, einfühlsam begleitet von Gitarre und Schlagzeug. Beim langen Gitarren-Intro in „Mindful“ gesellten sich fast unbemerkt der Percussionist mit Glöckchen und der Bassist dazu. Als Zugabe gab es „Sandu Blues“ mit einer hellen Gitarrenmelodie.  
    Das neue Projekt des Rosario Giuliani & Luciano Biondini Quartetts, „Cinema Italia“, steht ganz im Zeichen der großen italienischen Filmmusik. Die unvergesslichen Kompositionen, die den Welterfolg berühmter Kinoerfolge ausmachen, ließen sich bruchlos als spannender aktueller Jazz von den großartigen Interpreten auf der Jazz-Bühne im Prediger umsetzen.
 
 
   Das Akkordeon von Luciano Biondini brachte einen einzigartigen Sound ins Quartett ein. Überzeugend wie sich das Saxofon von Rosario Giuliani sequentiell um das Akkordeon wand und beide sich wechselnd vorwärts schraubten. Dazu hämmert ein Holzstöckchen die Schläge, und der Bass grundiert die Hintergrundtextur. Nino Rotas Filmmusik aus „La dolce vita“ mag bei den Zuhörern Szenen aus dem unvergleichlichen Film hervorgerufen haben. Selbst ohne die Erinnerung an den Kultfilm war das Stück spannender großartiger leidenschaftlich dargebotener Jazz. Dem vielleicht noch bekannteren italienischen Filmkomponisten Ennio Morricone war das zweite Stück gewidmet, aus „Nuova cinema Paradiso“. Eine Freude zuzusehen, wie Percussionist Michele Rabbia knisternde, ratternde, fauchende Geräusche mit allem möglichen Utensil erzeugte und den Kontrabass von Enzo Pietropaoli elektronisch untermalte.  
   Rosario Giuliani wechselt vom Alt- auf das Sopransaxofon. Die Rhythmusgruppe treibt voran. Akkordeonist Luciano Biondini hält es nicht mehr auf dem Stuhl, er steht auf und feuert Bass und Schlagzeug mit dem Akkordeon noch weiter an. Schließlich mischt sich das Sopransaxofon leise ein. Es entspinnt sich ein großartiger Dialog mit dem Akkordeon. Das lebhafte Schwätzchen der beiden in Giulianis Komposition „Bianco nero“  erhält brausenden Applaus.  
   Aus Fellinis Film „La strada“ stammt die Komposition von Altmeister Nino Rota. Morricone wiederum kitzelt die Nerven mit "Deborah’s theme" in „Once upon a time in America“. Eine melancholische Melodie erhebt sich aus dem Altsaxofon, umrahmt von Akkorden aus dem Akkordeon. Dann übernimmt das Akkordeon die Führung und lässt sich vom Altsaxofon umspielen. 
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