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Bei Lichte betrachtet

Die Aalener Malerin Waltraud Schwarz ist vitale 70 geworden

Man mag es kaum glauben, wenn sie vor einem steht.Gertenschlank und kerzengerade; kaum Falten in demfeinen Gesicht unter den nach hinten gekämmten vollen schwarzen Haaren. Aber die Aalener Malerin WaltraudSchwarz ist tatsächlich 70 Jahre alt. Aus den Fenstern ihres Ateliers am Rand der Innenstadt fällt der Blick auf ein bewegtes Meer von Häusern und Dächern. Aalens Wahrzeichen, den „Spion“ sucht man auf ihren Bildern allerdings vergeblich; oder einen der Brunnen, oder Szenen vom Marktplatz. Menschen und Märkte sind nicht ihre Welt. Sie liebt die Natur.

Als Refugium vor der Wirklichkeit, als Schutzraum, mythischer Ort und Seelenzentrum hat es der Deutsche Wald zu unsterblicher Berühmtheit gebracht. „Über allen Wipfeln ist Ruh‘ “ hat schon der Dichterfürst Goethe in „Wanderers Nachtlied“ sinniert. Und ziemlich sicher nicht geahnt, dass die Wipfel dereinst geschwächt dem Wanderer aufs Haupt fallen könnten. Von Borkenkäfer, saurem Regen und Orkanen dahingerafft und niedergemäht, wird der Wald als Mythos überdauern. Zuvor jedoch wollen wir ihn noch riechen und schmecken, uns an Dornen die Haut zerkratzen,vor herunter donnernden Tannenzapfen in Deckung gehen und uns wohlig im Buchenhain räkelnd, seinen Stimmen lauschen.

Waltraud Schwarz ermuntert uns auf ihren Bildern dazu, sanft aber nachdrücklich. Das Wort „Lichtung“ könnte als Motto über ihrem Schaffen stehen. Schließlich hat sie das Licht auf die Idee gebracht, den Wald auf ihren Leinwänden abzusichern. Das Licht, das durch die Baumkronen fällt, breite Schneisen ins uniforme Dunkel des Nadelwaldes schlägt und im Laub Farbsymphonien anstimmt. Wie Waltraud Schwarz diesen Ruf des Waldes aufgenommen hat, das erfreut Auge und Gemüt. Aus ihren Bildern steigt die Essenz des Waldes empor. Schön und ungeschönt zugleich. Ein Ort der Hoffnung; erhaben – und verwundbar; ein Ort, dessen Zukunft wir selbst in der Hand haben. Insofern malt Waltraud Schwarz mit jedem Pinselstrich an ihrem ganz persönlichen Manifest für einen respektvollen Umgang mit der Schöpfung.

„Es werde Licht“ hat sie eines ihrer Werke programmatisch betitelt. Ohne Licht kein Leben – zumindest kein menschliches; keine Blumenwiese, keine in den unterschiedlichen Farben des Tages atmende Landschaft; nicht die Ahnung eines Baches, der sich seinen Weg durch den Waldboden sucht. Nichts. Waltraud Schwarz schreibt mit einer sich stetig weiterentwickelnden Palette die Tradition der Maler des Lichts fort. Allerdings in ihrem Atelier, nicht vor Ort. Ihr genügen die inneren Bilder, die sie bei den Spaziergängen in den Wäldern des Braunenbergs und auf dem Härtsfeld aufgesogen hat. Intuitiv macht diese Malerin für sich alles richtig. Weil sie auf sich hört und das Rüstzeug, das sie sich durch harte Arbeit in einem vierjährigen Studium an der 1927 von Adolf Hölzel gegründeten Freien Kunstschule Stuttgart erworben hat, in festen Händen hält. Das macht ihre Kunst verlässlich. Ihre Leichtigkeit des farblichen Seins, die sie selbst in den bittersten Stunden ihres Lebens nie aus den Händen gleiten ließ, begleitet uns unaufdringlich aber treu. Sie steht uns mit ihren „Licht-Bildern“ zur Seite als zuverlässiger Freund.Hoffentlich noch lange. jow

Info: Ab 31. August ist im Landratsamt in Aalen zum 70.Geburtstag der Künstlerin eine Ausstellung unter dem Titel„Malerei im Licht der Farbe“ zu sehen.

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"Wer den Büstenhalter uneingeschränkt bejaht und als notwendig erachtet, gilt als konservativ, altmodisch und durch allzu enge Erziehung an Tradition gebunden" verkündete 1973 die Fachzeitschrift "Textilwirtschaft".

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