Langeweile im All
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Zur 18. Auflage des Stiftungsfestes „in situ“ hat das Kapfenburg-Team den roten Teppich ausgerollt.
Wer nach einer Begegnung mit Javier Herrera immer noch schlecht gelaunt sein sollte, hat es nicht besser verdient. Der kubanische SingerSongwriter hat die Sonne und die Freude am Leben in der Stimme, selobst wenn er mal ein trauriges Lied singen sollte. Der kleine Mann mit dem großen Herzen und der Samtstimme ist ein Menschenfreund. Einst war der gelernte Agraringenieur zu Fidel Castros Zeiten auf der Zuckerrohrinsel die Stimme Kubas. Mit seiner Band war er als deren musikalischer Botschafter unterwegs. Bis er sein Herz an eine deutsche Frau verlor. Der Liebe wegen gab er alles auf, ging nach Deutschland, tauschte die Gitarre gegen die Schaufel im Tiefbau für eine schwäbische Firma - aber nur zeitweilig. Der Hals seiner akustischen Gitarre blieb ihm so nahe wie der Schaufelstiel. Seit einigen Jahren widmet sich der in Essingen lebende Künstler wieder ausschließlich seiner lateinamerikanischen Musik, als Solist und mit seiner Band. Jetzt hat er die Gäste im "Punto" in Ellwangen einen Abend lang blendend unterhalten. Wenn Javiers Finger über die Saiten tanzen und er selbst mit seiner schwarzen Gitarre, fällt es schwer, sitzen zu bleiben.
-uss
Zwei von Presse und Zuschauern hochgelobte Inszenierungen der Freilichtspiele Schwäbisch Hall sind an diesem Wochenende zum letzten Mal zu erleben.
Gewaltiges Glück im Unglück hatten die Freilichtspiele Schwäbisch Hall in den vergangenen Tagen.
Der Name bürgt für Langsamkeit von höchster Qualität. Das heißt Entschleunigung mit Niveau, geistvolles Theater mit Musik und kauzigem Witz: Christoph Marthaler. Jetzt lässt er das Publikum der Münchner Kammerspiele jubeln.
Im Schwäbischen gab’s mal die Bezeichnung „Pötäterle“ für eine Sache oder einen Gegenstand, über deren Funktionieren man sich nicht sicher sein konnte. Sie ist eine Verballhornung des französischen „peut-être“ (vielleicht).
„Ich liebe Autos“, bekennt Stefan Rohrer, „aber sie bleiben bei mir einfach nicht ganz.“