Der lange Weg der Erkenntnis
Dieser Ödipus hat von Anfang an schlechte Karten. Er kann nichts für sein Elend und jenes, das er anrichtet. Es ist von Anfang an vorbestimmt. Der Wahnsinn an sich.
Dieser Ödipus hat von Anfang an schlechte Karten. Er kann nichts für sein Elend und jenes, das er anrichtet. Es ist von Anfang an vorbestimmt. Der Wahnsinn an sich.
Schwarze Tränen auf grauem Grund. Im Vordergrund liegt der Stierkörper auf der weiten Bühne des Hamburger SchauSpielHauses. Dazu eine kleine Mauer aus weißen Steinen.
„Wahnsinn“. Wahnsinn in mehrfacher Hinsicht. Wahnsinn die Darstellungswucht der Lina Beckmann. Wahnsinn die Geschichten des Theben-Marathons „Anthropolis“ am Deutschen Schauspielhaus Hamburg.
Mit weitgehend handgemachter Musik hat ein Singersongwriter der alten Garde zum Abschluss des Kapfenburg-Festivals nochmals ein ausverkauftes Schloss in harmonische Stimmung versetzt.
„Nur Liebe“ in „XXL“ steht groß auf der Website von Maite Kelly. „Liebe“ ist denn auch das Zauberwort bei ihrem Auftritt beim Festival Schloss Kapfenburg. Vor der Sängerin singen sich schon mal ihre dicht gedrängt stehenden, überwiegend weiblichen Fans warm.
Die Boygroup ist zwar in die Jahre gekommen, nach wie vor auf der Bühne jedoch taufrisch. Die "Fab Four" der Ostalb haben sich zum Auftakt des Festivals auf Schloss Kapfenburg einmal mehr als lebensnahe Blödelbarden mit Tiefgang präsentiert.
Was für ein Theater im Theater. Und das zuschauende und vor allem zuhörende Publikum mittendrin. Eine Schicksalsgemeinschaft in Jette Steckels Inszenierung des „Mephisto“ an den Münchner Kammerspielen.
Draußen lastet auf dem Ellwanger Marktplatz brütende Hitze; drinnen in der Basilika herrscht angenehme Kühle. Aber nicht nur deshalb hat eine stattliche Zahl von Zuhörerinnen und Zuhörern am Sonntag den Weg in das Gotteshaus gefunden.
In jeder Familie ist alles möglich; das Gute und das Schlechte, Vertrauen und Misstrauen, Liebe und Gewalt; Reichtum und Armut, Disziplin und Hedonismus. Exemplarisch hat diese Familienkonstellation Thomas Mann in seinem Debütroman „Buddenbrooks“ beschrieben.
Am Anfang war das Wort. Und das Wort war bei Thomas Bernhard. Und das Wort ist durch ihn Sprache geworden und im Mund von Nicolas Ofczarek gelandet.
Gott ist tot. Mausetot. Zumindest bei Wolfgang Borchert. Mausetot insofern, als er der Gott ist, an den keiner mehr glaubt. Wie Beckmann, der aus Sibirien zurückkehrt ins zerbombte Hamburg. Und draußen vor der Tür bleibt.
„Viel Lärm um nichts“ heißt eine von Shakespeares romantischen Komödien. Darin geht es um allerlei Beziehungsverstrickungen verschiedener Paarkonstellationen. Ob sich die Macher der „Casanova“-Inszenierung an der Stuttgarter Staatsoper davon haben inspirieren lassen?