Markus Ehrlichs Flexible Eingreiftruppe Empfehlung

Foto: Walter Laible Foto: Walter Laible

Einen begeisternden Retro-Jazz-Abend bot die „Flexible Eingreiftruppe“ aus Berlin. Das Publikum freute sich über das spielfreudige Quartett, das nach den zwei Sets noch ein Zugabe-Set bereithielt.


Weißes Hemd, schmaler schwarzer Schlips - so präsentierten sich die gut aussehenden jungen Musiker um Saxofonist Markus Ehrlich. Für den Bandleader aus Schwäbisch Gmünd war es ein Heimspiel. Kannte er doch sowohl die örtliche Jazz-Szene wie die Kino-Kneipe KKF aus dem Effeff.
Ruhige Töne prägten das Eingangsstück „Remember“. Der warme Sound des Tenorsaxofons legte sich präzis artikuliert über  den Klangteppich. Bassist Tom Berkmann griff mit flinken Fingern in die Tasten seines Kontrabasses beim Bass-Solo.


Bei „I cried for you“, obwohl es eigentlich eine Ballade ist, wie Ehrlich erläuterte, nahm die Combo an Fahrt auf. Der Swing eines wundervollen Jazz-Abends teilte sich unmittelbar dem Publikum mit. Zwei weitere Balladen folgten als Medley. Zum Träumen schön erklang „Polka dots & Moonbeams“. US-Nostalgisch kam „Old Folks“ daher. Gefolgt von der bekannten Weise „The more I see you“. Mit „Sister Sadie“ klang das erste Set aus. Anmutig perlten die Töne aus dem Piano von Johannes von Ballestrem.


Fast „in Lichtgeschwindigkeit produziert“ sei die neue CD der „Flexiblen Eingreiftruppe“ warb Ehrlich mit einem kleinen bisschen berechtigtem Stolz für das Produkt. Der Name „Good Bait“ erwies sich als gutes Omen. Nach dem Konzert bissen viele auf den ausgelegten „Köder“ an,  selbst erklärte Nicht-Käufer aus Prinzip wurden rückfällig und kauften die Musikkonserve mit den „hardswinging standards from the Golden Age of American Popular Song“.
Mit „Fried Pies“ meldete sich die Band nach der Pause zurück. Auf dem Untergrund der Rhythmusgruppe erklangen Pianoweisen. Darüber legten sich sanfte Saxofoneinspielungen. In „Stars fell on Alabama“ beeindruckte ein Bass-Solo. Im Wettstreit mit dem Schlagzeug von Philipp Schaeper flogen die langen Finger des Bassisten über die Saiten. Die Ensemblemitglieder erwiesen sich als perfekt aufeinander eingestimmt wie aus einem einzigen Klangkörper.


Mit dem flotten „Dogging Around“ endete eigentlich das zweite Set. Jedoch - wie angekündigt - folgte darauf noch ein ganzes Zugabe-Set, angefangen von „On the Sunny Side“ bis zum Titelsong „Good Bait“. Die meisten Zuhörer harrten aus und applaudierten der Combo enthusiastisch. Diese revanchierte sich mit „There’s no Greater Love“.

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