Am Anfang war die Form
- geschrieben von -uss
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Das dritte F fehlt im Titel der aktuellen Kunstausstellung im Landratsamt in Aalen. Function. „Form Follows“ haben Stephanie Gelse, Amelie Jack und Silke Schwab-Krüger ihre Werkschau überschrieben. Die Funktion also offen gelassen.
Die in Stuttgart lebende Kunsthistorikerin Vivien Sigmund hat kenntnisreich in das Schaffen der drei Künstlerinnen eingeführt.
Dezernent Karl Kurz hat zu Beginn die Ausstellung als ein Aushängeschild für die vielfältige Kunstszene im Ostalbkreis bezeichnet und die Bedeutung von Bildung und Kultur hervorgehoben. Den Primat der Bildung verkörpern im Wortsinne die drei Kunsterzieherinnen.
Für Vivien Sigmund liegt der Fokus der Arbeiten auf der reinen Form. Sie bescheinigt ihnen eine „schillernde Offenheit“. Die Funktion spielt keine Rolle. Amelie Jack aus Ellwangen erkundet Form und Farbe auf einer Linolplatte, wobei dem Zufall in diesem geometrischen Duktus eine mitschaffende Funktion zukommt. Für Sigmund ein probates Mittel, um Neues zu erreichen.
Silke Schwab-Krüger hat ganz naturnah Ahornblätter abgedruckt. Das Ergebnis ist eine sehr ansprechende „ornamentale Prägnanz“. In einer weiteren „schwindelerregenden“ Serie hat sie Bild gewordene Stürme geschaffen.
Bei Stephanie Gelse dreht sich alles um Papier. In ihren „ungemein filigranen“ Scherenschnitten huldigt sie mit hoher assoziativer Anmutung der reinen Form.
Fesselnde musikalische Akzente haben Tanja Gold-Hagel mit ihrer starken Soul-Stimme und Stephan Behr am Klavier gesetzt.
Info: Die Ausstellung ist bis 7. November zu den Öffnungszeiten des Landratsamts zu sehen.
Wolfgang Nußbaumer
(26.09.2024)