Diese Stimmen sind so frei Empfehlung

Hier gibt Sophie Lindmüller den Ton an, während (v.l.) Stephanie Neigel, Juliette Brousset und Lisa Herbolzheimer den Backgroundchor bilden. Hier gibt Sophie Lindmüller den Ton an, während (v.l.) Stephanie Neigel, Juliette Brousset und Lisa Herbolzheimer den Backgroundchor bilden. Fotos: -uss

Als sie am Ende eines beglückenden Abends auf Schloss Kapfenburg das alte deutsche Volkslied „Die Gedanken sind frei“ anstimmen, entfesseln „Les Brünettes“ nochmals den Beifallssturm des Publikums im Konzertsaal.

   Diese vier Frauen sind wahrlich die weibliche Inkarnation der legendären „Comedian Harmonists“. Nächstes Jahr stehen Juliette Brousset, Stephanie Neigel, Lisa Herbolzheimer und Sophie Lindmüller (sie hat Julia Pellegrini ersetzt)15 Jahre gemeinsam auf der Bühne. Eine reife Leistung seit sie sich 2010 als Gesangsstudentinnen in Mannheim getroffen haben. Auf Schloss Kapfenburg („Wow, was für eine royale Location“, staunt Lisa) bieten die „Beatles“-Spezialistinnen ein Best-of-Programm von Edith Piafs dröhnendem „Motorradfahrer“-Chanson bis zum ans Herz gehenden John Lennon-Hit „Imagine“. Sollte doch mal eine rhythmische Basis notwendig sein, kommt Beatbox und Body Percussion zum Einsatz.

   Aus der Feder von Burt Bacharach stammt „I say a little Prayer“, während „Spieglein, Spieglein“ eine Eigenproduktion ist mit der Quintessenz, sich anzunehmen wie man ist. In ihre Zwischen- und Anmoderationen mischen die vier Sängerinnen eine Menge Tipps zur Selbstreflektion, einfach so nebenbei, ganz selbstverständlich.

DSC07498.JPG

 

   Sie sind keine Kinder von Traurigkeit, beileibe nicht. Aber der Frohsinn hat seine Grenzen, wenn man anfängt, über existenzielle Fragen nachzudenken. Wie Sophie Lindmüller in dem Lied „Auf Anfang“, was auf den noch ungeborenen Sohn alles zukommen könnte. Dieser meditative Moment mit der warmen Altstimme ist genauso stimmig, wie die gesamte klug durchchoreografierte Performance dieses umwerfend charmanten Quartetts. Sie albern spontan herum - und finden sich eine Sekunde später voll fokussiert in einem weiteren ihrer raffinierten Arrangements zusammen.

   Erfrischend neu „Wild World“ von Cat Stevens; zum Staunen die J. S. Bach-Einleitung zu „Lady Madonna“. Für „Penny Lane“ haben sie die originalen Straßengeräusche eingespielt. Ohne den Atem des Meeres kann man „Un château sous l’eau“ nicht errichten. Die Alleskönnerinnen von „Les Brunettes“ (www.lesbruenettes.de) finden für alles eine Lösung. Man versteht, warum sie bereits mit vielen wichtigen Preisen ausgezeichnet worden sind. Die Zuhörerinnen und Zuhörer haben sie mit ihrem Beifall geehrt. 

Wolfgang Nußbaumer

(23.09.2024)

     

Nach oben

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.