Es geht um existenzielle Fragen Empfehlung

Spannende Einblicke bietet Kerstin Schaefer in ihrer künstlerischen "Rumpelkammer". Spannende Einblicke bietet Kerstin Schaefer in ihrer künstlerischen "Rumpelkammer". Fotos: -uss

Es hat an diesem Sonntagvormittag in der Galerie des Kunstvereins Ellwangen im Schloss tatsächlich alles gepasst.

   Bemerkenswerte Kunst, eine überwältigend große Zahl an Vernissagegästen, eine kluge, verständliche Einführung, und mehr als verdiente Dankesworte.

   Das Wichtigste zuerst. Ein „großes Dankeschön“ hat Bürgermeister Volker Grab dem Vorsitzenden des Kunstvereins Roland Hasenmüller und dessen Frau gesagt. Nach 15 Jahren im Dienst „frischer zeitgenössischer Kunst“ will er sein Amt in jüngere Hände legen. „Schön, dass ihr es so lange mit uns ausgehalten habt“, meint er zu den beiden. Und paraphrasiert das Ausstellungsthema: „You are wonderful“. Frenetischer Beifall ist die beredte Antwort.

   „Sehr gelungenes Ergebnis“, so bewertet die aus Holland stammende Kunsthistorikerin Johanna Ruoff die Ausstellung. Christa Munkert, Marleen Pennings und Kerstin Schaefer bescheinigt sie einen „reizvollen Dialog“. Die drei Künstlerinnen hätten „das Leben in intensivster Form“ erfasst. „Es geht um existenzielle Fragen“. Beispielhaft dafür steht der „Totentanz“ von Kerstin Schaefer. Deren „mit viel Liebe zum Detail“ geschaffenen 26 kleine Keramiken empfindet die Rednerin als „eine Reise durch die Hölle“.

Ruoff.jpeg

Die Kunsthistorikerin Johanna Ruoff hat in die Ausstellung eingeführt.

 

   Ähnliches kann man auf den Arbeiten von Christa Munkert assoziieren. „Krieg“ heißt eine Malerei gleich neben dem Ofen im Raum 1.  Der Überfall Putins auf die Ukraine hat den Anstoß dazu gegeben. Auf ihren weiteren Arbeiten besetzen Blindstellen das bunte Reich archaischer Zeichen wie das „Nichts“ in Michael Endes Roman „Die unendliche Geschichte“ das Land der kindlichen Kaiserin.

   Munkerts „Sehausfall“ möchte man niemand wünschen. Viel zu viel würde einem entgehen. Wie Kerstin Schaefers Kunst-Wort-Collagen in ihrer Objektrumpelkammer. „ICH WEISS ES“ kann man da lesen. Was weiß sie wohl? Ist dieses Konglomerat eine ironische Abrechnung mit dem Kunstschaffen selbst? Reine Kunst jedenfalls ist Marleen Pennings Gemälde „Toast“ im Marschallsaal, das in Größe und Anmutung an eine Tapisserie erinnert. Und damit in diesem fürstlichen Saal bestens aufgehoben ist.

   Info: Die Ausstellung „W A W“ ist bis 3. Dezember samstags von 14 bis 17 Uhr sowie sonn- und feiertags von 10.30 bis 16.30 Uhr zu sehen.   

Wolfgang Nußbaumer

(11.10.2023)

Nach oben

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.