Funktioniert prima Empfehlung

Anny Hwang und Markus Ehrlich Anny Hwang und Markus Ehrlich Foto: buc

Robert Schumann trifft George Gershwin, Klassik trifft Jazz, Musik trifft Musik.

Was die klassische Klavier-Solistin Anny Hwang und der Jazz-Saxofonist und Arrangeur Markus Ehrlich in der Heubacher Silberwarenfabrik auf die Bühne zaubern, ist wahrlich virtuos. Und dabei klingt die Kombination schon irgendwie gewagt: klassische Perfektion und jazziges Chaos wollen die beiden zusammenbringen. Kann das funktionieren? 

Hwang und Ehrlich treten den Beweis an. Ihr Konzert folgt keinem klassischen Schema. Sehr kurzweilig bringen sie ihrem Publikum ihre Stücke, deren Interpreten, ihren jeweiligen Musikstil und das, was sie gemeinsam daraus entwickelt haben, näher.

Zwei eigene Gershwin-Arrangements von Hwang und Ehrlich bilden den Auftakt zu einem besonderen musikalischen Leckerbissen: „3 Préludes“ und „Summertime“. Und die Wahl fiel dabei nicht zufällig auf George Gershwin. Schließlich gilt der Amerikaner als Wegbereiter einer symbiotischen Verknüpfung von Klassik und Jazz. Bei Robert Schumanns Kinderszenen (op. 15), einem aus 13 Klavierstückenden bestehenden Zyklus, wird es ganz still im Saal. Die Bühne gehört jetzt ganz Anny Hwang. Markus Ehrlich sitzt neben ihrem Flügel, lauscht ebenfalls bedächtig, sagt die Titel an.

Virtuos und ausdrucksstark auch Hwangs Version von Franz Liszt Ballade Nr. 2. in h-Moll. Entsprechend laut auch der Applaus. Das Stück ist angelehnt an den griechischen Mythos von Hero und Leander – dunkel und ohne Happy End. Ehrlich bringt zur Auflockerung noch einmal Gershwin: „I got rhythm“ in einer Saxofon-Interpretation. 

„Das ist eines meiner Lieblingsstücke von Ravel“, kündigt Hwang ihr letztes Solo an: „Jeux d’eau“. Den Beweis, dass Klassik und Jazz hervorragend zusammen funktionieren, haben sie längst erbracht. Zum Abschluss spielen Hwang und Ehrlich gemeinsam: die Sonatina für Klarinette und Klavier von Joseph Horowitz. Der Beifall verstummt erst, als die beiden Künstler Dave Brubecks „Take Five“ als Zugabe anstimmen. Musik trifft Musik – und ganz klar auch den Geschmack des Publikums.

buc 

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