Garant für Genuss
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„Musik in Lorch“ beschert ein Neujahrskonzert mit Hochkarätern.
„Man muss mal ab und zu verreisen“, unter diesem Titel feuerten Kathrin Bechstein, Klaus-Dieter Mayer und die Salonkommode Stuttgart ihre spritzigen Ideen ins Publikum. Das war zahlreich gekommen, denn „Musik in Lorch“ ist ein Garant für exquisiten musikalischen Genuss.
Mit Charme und geistreichem Witz, voll Galanterie, passend zum Genre der Stücke, führte Klaus-Dieter Mayer als Conférencier durch das bunte Operettenprogramm. Ohrwürmern vergangener Zeiten wie Nico Dostals „Florentinische Nächte“ und „Wien, du Stadt meiner Träume“ brachte er mit seinem Bariton gemeinsam mit Sopranistin Kathrin Bechstein ins Bürgerhaus Lorch. Beide Sänger wurden von Stehgeiger Tilo Nast und seinen Instrumentalisten variantenreich und hochklassig begleitet.
Überhaupt, das hervorstechende Merkmal dieser unterhaltsamen musikalischen Reise in die klangvolle Operettenzeit vergangener Jahrzehnte war das szenische Spiel der Beteiligten. So wurden die Gesangsleistungen, die virtuosen Instrumentalpassagen lebendig in Liebesszenen (sehr ausdrucksvoll!), Eifersucht und das Versinken in die Melodien rüber gebracht.
Der Applaus war riesig und wurde mit Zugaben belohnt. Montis Czardas, von Violinist Tilo Nast in höchster Akkuratesse, mit großem Ausdruck und rasantem technischen Können, wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis. Im Duett von Franz Lehár „Lippen schweigen“ brachten Bechstein und Mayer das volle Potenzial ihrer Stimmen ein. Raffinierter Schlussgriff von Klaus-Dieter Mayer: Er lud das Publikum ein, gemeinsam mit ihm „Bel Ami“ zu singen. Das war ein großartiger Kulturstart ins neue Jahr, geprägt von Können und Heiterkeit.
Gise Kayser-Gantner